Zoombombing, endlose Videokonferenzen und immer wieder die gleichen Gesichter: Viele Menschen sind erschöpft vom Homeoffice. Die ständige Präsenz vor dem Computerbildschirm ist anstrengend und kann zu einer Zoom-Fatigue führen. Zoom-Fatigue beschreibt ein Gefühl der Erschöpfung, das viele Menschen nach einem langen Tag voller Videokonferenzen empfinden. Die ständige Konzentration auf die Gesichter der anderen und die ungewohnte Nähe zu Fremden können anstrengend sein und zu Kopfschmerzen und mehr führen. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von der ständigen Konzentration auf das Bildschirmfenster bis hin zur unnatürlichen Körperhaltung, die man während einer Videokonferenz oft einnehmen muss.
Was ist Zoom-Fatigue?
Salopp ins Deutsche übersetzt heißt Zoom-Fatigue nichts weiter als: „Müdigkeit und Erschöpfung durch die Teilnahme an (Zoom-)Videokonferenzen.“ Da das Videokonferenztool Zoom hier nur durch seine Popularität als Platzhalter genommen wurde, kann man im eigentlichen Sinne dann wohl eher von einer „Konzentrations-Fatigue, also Konzentrationserschöpfung“ sprechen.
Hier ein sehr anschauliches Video von der GCFLearnFree.org:
Zoom-Fatigue: Wie kannst du ihr entgegenwirken?
Achte auf das richtige Licht: Die richtige Beleuchtung ist wichtig für die Augen. Zu helles oder zu dunkles Licht kann zu Kopfschmerzen oder Schwindel führen. Achte deshalb darauf, dass du immer in einem gut beleuchteten Raum arbeitest.
Positioniere deinen Schreibtisch: Eine weitere Sache, die du beachten solltest, ist die Position deines Schreibtisches. Der beste Ort für den Schreibtisch ist in der Nähe des Fensters, ohne dass dir das Licht direkt auf den Bildschirm scheint. Dort hast du dann das beste Licht und kannst dich direkt entspannen, wenn du eine Pause machst.
Verringere die Dauer der Videokonferenzen: Die ständige Präsenz vor dem Bildschirm, die verkrampfte Haltung beim Sitzen oder Stehen und das Gefühl, immer „on“ sein zu müssen, sind nur einige der Faktoren, die zu Zoom-Fatigue führen können.
Halte Pausen ein: Es ist wichtig, Pausen zu machen und sich zu bewegen. Geh ein paar Minuten an die frische Luft. Am besten bei einem Spaziergang. Dies wird dir helfen, die Konzentration wieder anzukurbeln.
Mache regelmäßige Augenübungen: Wenn du viel Zeit am Bildschirm verbringst, ist es wichtig, regelmäßig Pausen einzulegen und deine Augen zu trainieren. Durch simple Übungen kannst du die Muskeln in deinem Auge stärken und so das Risiko von Augenerkrankungen reduzieren.
Es ist selbstverständlich immer besser, die Übungen nicht am Monitor zu machen. Sollte es dir aber zeitlich nicht möglich sein, rauszugehen, um einmal die Augen zu entlasten, dann hätte ich hier ein gutes Video für dich:
Lerne zu meditieren: Meditation ist eine großartige Möglichkeit, um den Geist zu beruhigen und zu entspannen. Viele Menschen empfinden es als schwierig, sich bei Meditation auf die Atmung oder einen bestimmten Punkt zu konzentrieren. Egal, wie lange du meditierst, es ist normal, dass deine Gedanken wandern. Sobald du merkst, dass deine Gedanken abschweifen, lenke sie sanft wieder auf die Atmung oder den Punkt der Konzentration zurück. Schon 5-10 Minuten sind ausreichend, um wieder Kraft für den nächsten Video-Call zu schöpfen.
Keine Multitasking-Sitzungen: Viele Menschen versuchen sich im Multitasking, um der Langeweile und der Schwierigkeit zu entkommen, sich auf zahlreiche Personen gleichzeitig zu konzentrieren. Zoom Fatigue kann durch einfaches Multitasking verstärkt werden. Denn wann immer du versuchst mehrere Dinge gleichzeitig zu machen, wird dein Gehirn sehr stark beansprucht und du wirst immer schneller müde und unkonzentriert.
Verzichte so oft es geht auf die Selbstansicht: Schaust du permanent in den Spiegel? Ich nicht. Und ich finde es auch nicht wirklich angenehm, mich während einer Zoom-Sitzung ständig selbst zu sehen. Bailenson (Kommunikationswissenschaftler aus den USA) zufolge wäre das ungefähr so, als wenn uns eine Person ständig mit einem Spiegel verfolgte, während wir Entscheidungen treffen, Rückmeldung geben und bekommen.
Fazit:
Verringere die Anzahl deiner Videokonferenzen, wann immer es geht. Wie wäre es denn mal wieder mit dem klassischen Telefonat? Das mag am Anfang nicht ganz so schön sein, aber es ist in jedem Fall effektiver, spart Zeit und weniger belastend.
Weiterführende Links:
Du willst mehr über Zoom-Fatigue wissen? Die DGUV bietet eine Praxishilfe und einen Check-Up an.
Stanford-Forscher identifizieren vier Ursachen für „Zoom-Müdigkeit“ und ihre einfachen Lösungen